Der Gaspreis steigt – der Umwelt zu liebe
Um die im Bundesklimaschutzgesetz festgelegten Klimaschutzziele zu erreichen, hat die Bundesregierung verschiedenste Maßnahmen getroffen. Eine davon ist das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), das im Dezember 2019 in Kraft getreten ist. Dieses sieht vor, dass für die Sektoren Verkehr und Gebäude (Wärme) ab 2021 ein nationales Emissions-Handelssystem eingeführt wird. Werden Brennstoffe auf fossiler Basis zur Nutzung in Verkehr gebracht muss der Veräußerer entsprechende Emissionszertifikate erwerben, deren Preis das Gesetzt vorgibt. Dieser Handel beginnt zum 1. Januar 2021, die Verbraucherpreise werden dadurch steigen. Großes Ziel ist die Reduktion der CO2-Emissionen in Deutschland bis 2030 um 38 Prozent bezogen auf das Jahr 2005. Hier sehen wir uns als Energieversorger in einer besonderen Verantwortung, um unsere Kunden bei der Einsparung von CO2-Emissionen zu unterstützen und zugleich auch im eigenen Einflussbereich als Vorbild voran zu gehen. Wir haben die wichtigsten Informationen dazu hier zusammengefasst.
Was ändert sich?
Ab 1. Januar werden die Stadtwerke für die Weitergabe von Gas zur Wärmegewinnung sogenannte CO2-Emissions-Zertifikate erwerben müssen. Der Zertifikatpreis pro Tonne CO2 beträgt zunächst 25 Euro, er wird in den kommenden Jahren steigen. Umgerechnet auf eine Kilowattstunde bedeutet das eine Preissteigerung um 0,46 Cent. Zusätzlich werden auch die Netznutzungsentgelte 2021 um 0,1 Cent pro kWh für den Transport des Erdgases steigen.
Wie sich der Erdgaspreis ab 2021 zusammensetzt, haben wir in der Grafik auf dieser Seite dargestellt.
Wie wirkt sich das auf Stadtwerke-Kunden aus?
Diese Mehrbelastung werden die Stadtwerke Ellwangen nicht 1:1 an ihre Kunden weitergeben, sondern können diese durch sinkende Beschaffungspreise am Energiemarkt großteils abfedern. Für Stadtwerke-Kunden kann die Mehrbelastung so auf nur 0,22 Cent/kWh gesenkt werden. Für ein Einfamilienhaus steigen die durchschnittlichen Gaskosten im Jahr 2021 damit etwa um 36 Euro.
Hier geht es zur Preisüberischt für Erdgas.
Wie wird sich der Emissionshandel weiterentwickeln?
Stufenweise, jährliche Preissteigerung sind im Gesetz festgelegt von 25 € pro Tonne auf 55 €/t im Jahr 2025. Danach soll der Preis über den Markt bestimmt werden, dann können die Emittenten die Zertifikate untereinander handeln. Im Jahr 2026 wird allerdings noch ein Preiskorridor von mindestens 55 bis maximal 65 €/t vorgegeben sein. Über ein Fortschreiben des Korridors darüber hinaus wird 2025 entschieden. Ziel des Handels ist, dass Anreize zur CO2-Reduzierung direkt positive monetäre Auswirkungen für die Unternehmen haben, die nicht benötigte Zertifikate dann an andere Marktteilnehmer veräußern können. Die Stadtwerke werden die Preissteigerungen auch in Zukunft kalkulatorisch maßvoll in die preisliche Gesamtentwicklung einbinden.