Schnelles Glasfaser kommt für „graue Flecke“
Nachdem der Ausbau der „weißen Flecken“ weitgehend abgeschlossen ist, läuft nun der Anschluss sogenannter „grauer Flecken“ ans schnelle Glasfasernetz. Wie das im Ostalbkreis organisiert ist erfahren Sie hier.
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Baden-Württemberg wird weiter mit hohen Förderquoten vorangetrieben. Die Fläche des Ostalbkreises wurden dafür in vier Bereiche unterteilt, sogenannte „Cluster“. Während in den Clustern Süd und West für den Ausbau noch keine Förderzusagen vorliegen, wurden für die Bereiche Nord und Ost Fördergelder zugesagt, weshalb dort der Ausbau nun in die konkrete Planung/Ausschreibung übergeht. 15,77 Millionen Euro sind für den Cluster Nord vorgesehen, für den die Stadtwerke Ellwangen in führender Rolle aktiv sind. In Raum Ellwangen sind die grauen Flecken vor allem im nordwestlichen Teil von Röhlingen, Eigenzell, Rattstadt und Pfahlheim. Im Cluster Nord entscheidet jede Kommune selbst, wo der Ausbau beginnt.
Das Cluster Nord deckt neben dem Ellwanger Gemeindegebiet auch die Gemeinden Jagstzell, Adelmannsfelden, Abtsgmünd, Heuchlingen, Hüttlingen, Neuler, Lauchheim und Rainau ab (siehe Grafik). In den eher ländlich geprägten, weniger dicht besiedelten Gegenden hat sich der kommerzielle Ausbau mit Glasfasernetzen nicht oder nur unzureichend aus Marktinteressen gebildet, sodass nun die Kommunen selbst den Ausbau vorantreiben. Förderfähig sind dabei Gebiete, die derzeit über kein Next-Generation-Access-Netz (NGA-Netz) verfügen (weißer Fleck) oder die über ein NGA-Netz verfügen, das derzeit keine Datenrate von zuverlässig mindestens 200 Mbit/s symmetrisch (Up- und Download) bzw. 500 Mbit/s im Download zur Verfügung stellt (grauer Fleck) soweit innerhalb der nächsten drei Jahre die geplante Telekommunikationsinfrastruktur den Endkunden keine Datenrate von mehr als 500 Mbit/s zuverlässig im Download zur Verfügung stellen kann.
40 Prozent der Kosten fördert das Land, 50 Prozent der Bund, sodass die Kommunen nur 10 Prozent der anfallenden Kosten tragen müssen. Anfang März hat Digitalisierungsminister Thomas Strobl 25 Zuwendungsbescheide für 22 Zuwendungsempfänger aus 13 Landkreisen in Höhe von insgesamt 99.022.437,10 Euro übergeben. Mit diesen Fördermitteln werden 19.988 Teilnehmeranschlüsse geschaffen, die einen schnellen und zuverlässigen Internetzugang ermöglichen. Ziel ist, bis 2030 auch die grauen Flecken beseitigt zu haben. Als Projektträger des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr betreut PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, in Zusammenarbeit mit VDI/VDE Innovation + Technik GmbH und TÜV Rheinland Consulting GmbH, die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Los A) (https://gigabit-projekttraeger.de/).
Im Ostalbkreis wird das Großprojekt in enger Verzahnung mehrerer Partner durchgeführt. Koordination und Durchführung der Markterkundungsverfahren der Kommunen im Ostalbkreis sowie die Branchendialoge mit den TKU wurden vom Breitbandkompetenzzentrum (BKZ) bearbeitet und veranstaltet. Die Antragstellung der Fördergelder der Cluster läuft federführend über die „Hutkommune“, die im Cluster Nord die Stadt Ellwangen ist, und wurde maßgeblich über das BKZ erarbeitet. Im Cluster Nord betreuen die Stadtwerke Ellwangen für die Stadt das Projekt. Derzeit werden die Planungsausschreibungen in enger Zusammenarbeit zwischen den Clusterleadern, ihren Beratungsbüros und dem BKZ gestaltet und für die Veröffentlichung vorbereitet. Der konkrete Ausbau soll Mitte 2025 beginnen. Zum Jahresende 2029 soll das Projekt dann abgeschlossen sein.
Über den detaillierten Baufortschritt des Ausbau informieren die jeweiligen Gemeinden für sich selbst. An dieser Stelle werden wir das Erreichen wichtiger Meilensteine nach und nach einpflegen und die Öffentlichkeit so informieren.
Ansprechpartner bei den Stadtwerken Ellwangen in Sachen Breitband ist Projektleiter Dominik Motz.